„Lösungsfokussierung“ bezeichnet die strikte Lenkung der Aufmerksamkeit auf das, was bereits funktioniert
oder funktionieren soll, weil es eine Lösung für jemanden bereitstellt. Dahinter steht ein vielfältiges
Repertoire an Fragen und Verhaltensformen, die die Forschungsgruppe um Steve de Shazer und Insoo Kim Berg
in den 1970er Jahren in zahlreichen Therapiegesprächen als wirksame Impulse beobachtet und erforscht hatten,
um diese Fokussierung auf Lösungen und eben nicht auf Probleme motivieren zu können.
Diese Ursprünge des Ansatzes und von welchen Vorannahmen er ausgeht, wird in diesem Text beschrieben.
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„Lösungsfokussierung“ lässt sich auch als eine Denkhaltung bezeichnen, in der unterschiedliche Teilprozesse
zum Tragen kommen, die diese strikte Orientierung auf Lösungen ausmachen. Die Bereitschaft, Lösungen zu finden,
muss vorhanden sein oder geweckt werden. Das, was eine Lösung genau ausmacht, der Lösungsraum, muss erschlossen
werden. Dazu sollen auch schon vorhandene und verfügbare Erfahrungen (Vorboten der Lösung) freigelegt werden,
die meist schon in irgendeiner Weise vorhanden sind, aber nicht (mehr) gesehen werden. Wenn Lösungsentwürfe
entstehen, brauchen wir Ressourcen, um die Entwürfe zu verwirklichen. Macht sich jemand auf neue Wege, tun
ihm wertschätzende Feedbacks gut, die ihn bestärken. Damit wir selbst ein Erlebnis davon bekommen, wie die
Veränderungsprozesse fortschreiten, lassen sich die Unterschiede zwischen dem, was war, und dem, was inzwischen
da ist, skalieren. Ist die Lösung ersichtlich, gilt es Schritte und Zeitpunkte festzulegen, an denen wir
bemessen können, dass wir unser Ziel, die Lösung umzusetzen, auch tatsächlich verfolgen (Ziel-Controlling).
Was diese Prozesse genau ausmacht, stellt der folgende Text dar.
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Mit welchen Tools und Techniken im lösungsfokussierten Ansatz daher gearbeitet wird, mit welchen Fragen,
Aussagestrukturen oder Verhaltensmustern diese Lösungsfokussierung bei jemandem ausgelöst oder verstärkt
werden kann, stellt dieser Text in einem kurzen Überblick dar.
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